Osteoporose wird meistens erst spät erkannt

Häufig bleibt Osteoporose zunächst unbemerkt, weil poröse Knochen keine Schmerzen verursachen. Manchmal dauert es Jahre, bis ein Arzt Osteoporose diagnostiziert. Weniger als ein Viertel aller Fälle wird rechtzeitig erkannt und adäquat behandelt  ̶  ein großes Problem, denn je früher der Knochenschwund bemerkt wird, desto effektiver kann man gegen ihn vorgehen und schmerzhafte Knochenbrüche vermeiden.

Eine Osteoporose im Anfangsstadium (klinische Osteoporose) kann nur durch die Messung der Knochendichte festgestellt werden. Meistens wird diese Spezialuntersuchung jedoch erst in fortgeschrittenem Stadium (manifeste Osteoprose) durchgeführt, wenn Knochen aufgrund geringer Gewalteinwirkung (inadäquates Trauma) brechen. Zwar ist bereits auf dem Röntgenbild erkennbar, dass der Knochen an der Bruchstelle durchsichtiger ist. Dieser Befund lässt jedoch nur den Verdacht auf eine Osteoporose zu. Gewissheit erlangt man erst durch die Messung der Knochendichte, für die verschiedene Methoden zur Verfügung stehen:

DXA – das Standardverfahren zur Messung der Knochendichte

DXA – das Standardverfahren zur Messung der Knochendichte. Foto © BfO / Bartl

Die Kassen erkennen ausschließlich die DXA – Methode an. Foto © BfO / Bartl

Die DXA-Methode (Abkürzung für den englischen Begriff „Dual Energy X-Ray Absorptiometry“) ist ein spezielles Röntgenverfahren mit besonders niedriger Strahlenbelastung, das standardmäßig zur Bestimmung der Knochendichte eingesetzt wird. Die Messung lässt sich gezielt an den problematischen Stellen wie Wirbelsäule und Oberschenkelhals durchführen, an denen der Knochen schnell porös wird und es häufig zu Brüchen kommt.

Während der Untersuchung wird eine kleine Fläche des Knochens mit Röntgenstrahlen beschossen. Die Menge der Röntgenstrahlen, die den porösen Knochen durchdringen können, wird in den sogenannten T-Wert umgerechnet. Er bezeichnet die Abweichung von einem statistischen Normwert der Knochendichte bei jungen, gesunden Frauen. Es gilt:

T-Wert größer -1,00: entspricht einem Normalwert
T-Wert von -1,01 bis -2,49: entspricht einer Osteopenie, das heißt die Knochendichte ist erniedrigt, aber die Bruchgefahr noch nicht erhöht
T-Wert -2,5 und weniger: entspricht einer Osteoporose

Die Krankenkassen erkennen zur Messung der Knochendichte ausschließlich die DXA-Methode an. Die Kosten werden nicht nur für Patienten mit konkretem Verdacht auf Osteoporose übernommen (typische Frakturen), sondern auch für Risikopatienten. Trotzdem bieten viele Ärzte die DXA-Messung ausschließlich als IGeL-Leistung an, die der Patient aus eigener Tasche bezahlen muss. Mehr zur Erstattung von DXA-Messungen erfahren Sie hier!

Quantitative Computertomografie (QCT)

Die QCT ist ebenfalls ein Röntgenverfahren, das aber ungenauere Messergebnisse liefert als die DXA-Methode. Darüber hinaus ist die Strahlenbelastung wesentlich höher.

Quantitativer Ultraschall (QUS)

Es wird gemessen, wie stark der Knochen die ihn durchdringende Schallenergie abschwächt. Vorteil: Der Patient wird keiner Strahlenbelastung ausgesetzt. Nachteil: Die Technik ist noch nicht ausgereift, ein standardmäßiger Einsatz kommt daher bisher nicht infrage.

Neben der Knochendichtemessung gehören zur Basisdiagnostik:

Patientin auf einer Liege

Bei allen Menschen mit erhöhtem Knochenbruch-Risiko sollte eine Basisdiagnostik durchgeführt werden. © iStockPhoto / KatarzynaBialasiewicz

  • die sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und des klinischen Befunds
  • eine Blutuntersuchung
  • eine bildgebende Diagnostik (Röntgenaufnahme) bei klinischen Hinw